Ich wach' auf am Nachmittag,
der Sodbrand ist enorm.
Ja, gestern war ich wieder gut in Form!
Im Gaumen sitzt der Pelze-Bub,
das Aug' ist dunkelrot,
die Hypophyse spielt das Lied vom Tod!
Während ich mich übergeb'
schwör' ich mir ferngesteuert:
Sofern den Tag ich überleb',
es wird nie mehr gefeiert!
Weil morgen, ja morgen, fang' ich
ein neues Leben an!
Und wenn net morgen,
dann übermorgen
oder zumindest irgendwann
fang ich wieder ein neues Leben an!
Doch wie ich um die Ecken kumm,
seh' ich mein Stammlokal,
und wieder hab' ich keine and're Wahl.
Der Franz, der Jo, der Ferdinand
san aa scho wieder do.
Ja was macht denn schon ein Achterl oder zwo!
Beim fünften Achterl quält mich noch
der Gewissensbiß.
Doch was soll's, wenn dieser Tog
sowieso verschissen is!
Doch morgen, ja morgen, fang' ich
ein neues Leben an!
Und wenn net morgen,
dann übermorgen
oder zumindest irgendwann
fang ich wieder ein neues Leben an!
Es is vier Uhr in der Früh,
i ruf mein Schatzerl an,
und zärtlich lalle ich ins Telefon:
„Du, Mausi, i bin hängenblieb'n,
waaßt eh, in mein' Lokal,
doch es war bestimmt des letzte Mal.
I schwör's!
Schau, die Haupsach' is', wir lieben uns,
du waaßt wie i di mog!"
Drauf sagt zu mir mein Mausilein:
„Horch zu, was i dir sag:
Morgen, glei morgen, fang' ich
ein neues Leben an!
Ganz sicher morgen,
net übermorgen
oder vielleicht erst irgendwann
such i mir an', der net nur saufen kann!"